Die Fruchsaftkelterei hat regionale Streuobstbauern mit einer Bio-Sammelzertifizierung ins Boot geholt, um die Versorgung mit regionalem Bio-Saft sicher zu stellen. 

Was ist regional? Der Großmarkt in der Großstadt? Alle Äpfel aus Deutschland? Eher nicht. Vielleicht könnte man sagen: Die Region endet dort, wo man mit dem Radl nicht mehr gemütlich hinkommt. In diesem Kreis liegt auch die Definition, die die Kelterei ORO beim Begriff „regional“ ansetzt. Äpfel darf man hier guten Gewissens mit Birnen vergleichen. Beides wird direkt in Rohrdorf zu Saft. Und so wie Bio-Äpfel und -Birnen ausschließlich aus der Region stammen, wird Oro-Saft ausschließlich in unserer Region verkauft. Nirgendwo sonst. 

Oro: Bio-Saft aus und für die Region

Eine Region, ein Lebensraum, eine Landschaft – ein „Lebensgefühl“: Streuobstwiesen sind die traditionelle Form des bayerischen Obstanbaus in Südostbayern. Bunt gemischte und locker verstreut stehende Obstbäume unterschiedlichen Alters und mit vielen verschiedenen Sorten sind ein vertrauter und heimeliger Anblick im Alpenvorland. Weil die Bäume anders als beim Plantagenanbau hohe Stämme haben, werden die Flächen gerne doppelt oder mehrfach genutzt, als Viehweide oder Wiese. Zur Heugewinnung auf der einen, zu Obstverwertung auf der anderen Seite. 

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Bio gibt’s nur mit Siegel

Ironischerweise ist es für Streuobstwiesen-Besitzer geradezu ein Dilemma, dass ihr Obst auf Flächen wächst, die weder mineralisch gedüngt sind noch mit Pestiziden behandelt werden. Die Flächen sind zwar naturbelassenen und damit im eigentlichen Sinn „Bio“. Dennoch kann die oft überschaubare Ernte nur als konventionelles Obst vermarktet werden. Die wenigsten Betriebe sind mit Brief und Siegel bio-zertifiziert. Genau hier setzt 

die ORO-Streuobstinitiative an. Sie macht Streuobstflächen aus der Region zum Teil einer sogenannten Sammel-Zertifizierung. Somit gelten hier die gleichen Verpflichtungen wie für alle Bio-Betriebe, aber eben nur beschränkt auf die Streuobstflächen. Die Betriebe können konventionell weiterarbeiten und ihre Streuobst-Flächen so bewirtschaften wie immer – also eben so gut wie gar nicht – , und ihr nun nachweislich biologisches Obst wird bei ORO zu feinstem Bio-Fruchtsaft. 

Erhalt der Kulturlandschaft

Eine WIN-WIN-WIN-Situation für Obstbauern, Kelterei und Verbraucher. So bezeichnet es Joachim Wiesböck, Geschäftsführer der ORO Obstverwertung eG: „Wer Nachhaltigkeit will, muss regional denken. Nur wenn Obsterzeuger, Verarbeiter und Verbraucher an einem Strang ziehen, wird unsere Kulturlandschaft erhalten. Und genau das tun wir mit unserem neuen regionalen Bio-Sortiment. Es ist uns gelungen, engagierte Besitzer von Streuobstwiesen ins Boot zu holen.“ 

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Jetzt geht es darum, die Verbraucher davon zu überzeugen, dass das regionale Bio im Sinne der Nachhaltigkeit das bessere Bio ist. Die Argumente dafür machen die Aufgabe zu einer leichten: Regionale Erzeuger werden gestützt und landschaftstypische Streuobstwiesen werden erhalten. Gleichzeitig sind ORO-Säfte ausschließlich in Glasflaschen, im Rahmen eines regionalen Pfandsystems erhältlich. Kurze Transportwege und damit auch eine positive Ökobilanz sind die Folge. 

Neu bei Oro und ab jetzt auch in Märkten mit Regionalsortiment, Bio-Märkten und im Getränke-Fachhandel gibt es aktuell Bio-Birnen- oder naturtrüben Apfelsaft und erfrischen Bio-Schorlen. Allesamt mit grünem Etikett. Für gelebte regionale Nachhaltigkeit, die zu Ende gedacht ist. Wer die Streuobstwiesen in den sanften Hügeln zwi-schen München und Salzburg erhalten will und gerne gesund und Bio genießt, muss bei der Wahl seiner Erfrischung so nicht lange überlegen.