Zunächst nur als Lockdown-Projekt gedacht, hat der Food-Blog von Therese „razykitchen“ Häusler inzwischen eine rasant wachsende Fangemeinde. Die Rosenheimerin bittet ab sofort auch exklusiv unsere Leser*innen zu Tisch. Ende des Jahres wird das himmeblau Kochbuch folgen.

Über 1,2 Millionen Menschen haben sich auf Instagram allein ihr Reel über die Weihnachtsbaum-Plätzchen angeschaut. (Reels sind kurze, meist mit Musik untermalte Videoschnipsel, die Nutzer auf der Social Media Plattform veröffentlichen.) Seitdem Therese Häusler ihre selbst entwickelten Rezepte postet, wächst ihr Account namens „razykitchen“ so schnell in so gigantische Höhen, dass ihr manchmal schon ein wenig schwindelt – und das als leidenschaftliche Bergwanderin, die Dreitausender sammelt wie andere Leute Paninibilder.

Die Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagment in München gehört zu den Schulen des Beruflichen Schulzentrums Alice Bendix. Hier bringt die gelernte Betriebswirtin den Schüler*innen seit gut 12 Jahren das Kochen bei – und zwar im großen Umfang. Wer unter Thereses Fittiche gerät, hat eine gastronomische Vorausbildung (als Koch oder Köchin, in einer Bäckerei oder als Hauswirtschaftler*in) und soll nun erlernen, selbst einen Betrieb zu führen. Das geschieht quasi unter dem Motto „learning by doing“.

Die Studierenden betreiben unter Thereses Anleitung eine Kantine am Ostbahnhof, die ein Schulzentrum versorgt – alles bio, alles, frisch, mit Fokus auf vegetarische und vegane Gerichte. „Bei unserer Zielgruppe liegt gesunde, nachhaltige und fleischlose Kost im Trend – bei den älteren Herrschaften im Baureferat darf schon noch die Currywurst auf der Karte stehen“, sagt die gebürtige Rosenheimerin mit Augenzwinkern. Catering für städtische Betriebe sowie Veranstaltungen gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Klassen.

Basis bildete das Bayerische Kochbuch

Mt dem Handwerk des Kochens ist Therese früh vertraut geworden. Wenn sie als kleines Mädchen mit den Großeltern durch Wälder oder auf Berge stapfte (was sich zunächst als Zwang anfühlte, doch bald zur Leidenschaft wurde), sammelte die Truppe immer auch Pilze, Kräuter oder Früchte ein und verkochte die Mitbringsel oder legte sie ein. Obendrein gehörte natürlich das berühmte „Bayerische Kochbuch“ zum Inventar, in dem die drei Geschwister (neben Therese ein älter und ein jüngerer Bruder) blätterten und sich manchmal eigenhändig etwas kochten, wenn die Mama keine Zeit oder den Geschmack einmal nicht getroffen hatte – sie möge das späte Geständnis verzeihen, immerhin ist auf diese Weise eine brillante Köchin aus der Tochter geworden!

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Doch wie wird aus einer Betriebswirtin für Ernähruns- und Versorgungsmanagement eine Food-Bloggerin (sowie ab sofort auch Kolumnistin des himmeblau Magazins)? Nun, auch das Berufsschulzentrum musste sich eine Strategie überlegen, wie es während des Lockdowns den Unterricht gestalten könnte. Therese ersann einen Kochblog von und für die Studierenden und startete selbst den Prototyp. Ein Prototyp, aus dem ein ebenso dauerhaftes wie erfolgreiches Projekt geworden ist. Woche für Woche stellt sie mehrere Rezepte online, allesamt in der eigenen Küche fabriziert.

In heimischer Küche kein Hightech nötig

Um Zuhause toll kochen zu können, sagt Therese, brauche es keine riesige, auch keine Hightechküche. Sie als Profi kommt mit wenig Platz und einem Küchengerät, einem Stabmixer, ein paar guten Töpfen, der gusseisernen Pfanne und vernünftigen Messern aus. Damit zaubert sie Köstlichkeiten wie Lebkuchen-Käsekuchen, vegane Gyoza (japanische Teigtaschen), Kürbis-Curry- Brot, Grüne Kokosnuss-Suppe – oder als Premiere in der Kooperation mit unserem Magazin: Rote Beete Tarte.

Hier gehts zu den Rezepten

In jeder Magazin-Ausgabe kocht Therese ab sofort exklusiv für die himmeblau- Leser*innen. Zusätzlich gibts hier auf der Website und in Social Media jede Woche ein neues Rezept. Schlussendlich entsteht parallel ein himmeblau Kochbuch, auf das man sich 2024 freuen darf. Guten Appetit!