Schloss Neubeuern will seinen Schüler*innen einen Weg in die Welt der Naturwissenschaft ebnen und sie für einen Beruf im MINT-Bereich begeistern.
Wo wäre das besser möglich als hier – an diesem einzigartigen Ort, inmitten des bayerischen Voralpenlandes – und wer sollte dafür prädestinierter sein als das ebenso traditionsreiche wie zukunftsorientierte Internatsgymnasium, das schon bald sein hundertjähriges Bestehen feiern wird?
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1882 gekauft von Jan von Wendelstadt
Baron Jan von Wendelstadt war nachhaltig begeistert, als er als Kind, mit seiner Mutter aus Italien kommend, mit dem Zug durch das Inntal reiste und aus dem Fenster blickend das wunderschöne Schloss Neubeuern entdeckte. „Das kaufe ich mir mal” soll er gesagt haben – was er dann im Jahr 1882 auch in die Tat umsetzte und das Landgut Neubeuern mit einer Fläche von 265 Hektar erwarb. In der Zeit um die Jahrhundertwende traf sich ein intellektueller Freundeskreis rund um Jan und Julie von Wendelstadt auf Schloss Neubeuern, darunter auch Hugo von Hofmannsthal, der schon damals über eine „Schule der Zukunft” diskutierte. Ganz im Zeichen der Reformpädagogik, die sich zu dieser Zeit in Ablösung von Kirche und Kaiserreich entwickelte, formten sich hier die Ge-danken zu einer lebensnahen Schule mit einer Pädagogik, die vom Kinde ausgeht und die Individualität fördert.
Im Jahre 1925 gründete Baronin Julie von Wendelstadt das Landschulheim Schloss Neubeuern. Hier, in schönster Natur und umgeben von vielfältiger Kultur, gab sie Kindern eine Chance, ihr Talent zu entdecken, mit dem Ziel, sie zu zukunftsorientierten, weltoffenen und persönlichkeitsstarken Menschen zu bilden. Mit einem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein sollten sie zu Vorbildern werden, die dem Wohl der Gemeinschaft „in besserem Wissen” dienen. Bis heute lebt das Internatsgymnasium nach diesen Grundsätzen und Werten.
Digitale Vorbildschule
Heute, nahezu 100 Jahre später, haben diese Grundsätze eine größere Bedeutung als je zuvor. Gerade Privatschulen und besonders Internate freuen sich über einen regen Zulauf, weil die Gesellschaft in ein Bildungssystem drängt, das nun abermals die Zeichen der Zeit erkennt und den reinen „Leistungsdrill” an Schulen durch ein kreatives pädagogisches Konzept ersetzt, das auf selbstbestimmtes und erlebnisorientiertes Lernen setzt. Trotz festgelegtem Lehrplan finden Privatschulen hier meist bessere Wege, um Kindern und Jugendlichen mehr Freude am Lernen zu vermitteln.
Schloss Neubeuern hat sich längst einen Namen als digitale Vorbildschule gemacht. Doch digitale Technik allein ist noch kein erfolgreiches Konzept. Auf dem starken Fundament einer werteorientierten Kultur begreift das Internat die Kinder und Jugendlichen in ihrer Individualität und fördert sie innerhalb einer starken Gemeinschaft – unabhängig von Religion und Her-kunft. Kinder aus rund 20 Nationen finden hier ebenso ihren Platz wie die Tagesschüler aus der Region, die in alle Aktivitäten der Internatsgemeinschaft mit einbezogen werden. Die Schule öffnet sich jeglicher Inspiration für innovative, zukunftsfähige Lernkonzepte. So eröffnet sie noch in diesem Jahr ein modernes Naturwissenschaftliches Zentrum im westlichen Flügel des historischen Schlosses.
Schloss Neubeuern: MINT-Magie statt Leistungsdrill
Wo sich in früherer Zeit die Pferdeställe befanden, soll sich nun das MINT-Konzept Schloss Neubeuern wie ein freier Schmet-terling entfalten und Lehrer*innen wie Schüler*innen den Spaß am Lehren und Lernen ermöglichen. Experimentieren, forschen, entdecken – alles, was selbst gemacht werden kann, wird auch selbst gemacht und von einer insgesamt multimedialen Lernumgebung unterstützt und individuell betreut. Ganz persönlich, innerhalb des eigenverantwortlichen „Inverted-Classroom”-Modells oder in der Gemeinschaft kleiner Klassen, mit höchstens 15 Schülern und auch in einer Gilde, in der die Kinder sich über alle Altersstufen begegnen. Das MINT-Konzept Schloss Neubeuern beschränkt sich nicht nur auf die Fächer der Naturwissenschaften. Langfristig soll es komplett fächerübergreifend funktionieren.