Wie der Bergsport-Anbieter Bergzeit Nachhaltigkeit zu seiner Unternehmensphilosophie macht.

Es ist eine klare Geschichte, sollte man meinen: Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern angesichts globaler Ausbeutung und Klimakrise bittere Notwendigkeit. Doch leider ist das Thema Nachhaltigkeit auch eines, das so in aller Munde ist, dass die Suche nach einem Lebensstil und Produkten, die die Welt tatsächlich zu einem besseren Ort machen, zu einer Herausforderung voller Widersprüche wird. Oder wie es auf der Webseite von Bergzeit gut zusammengefasst ist: Nachhaltigkeit ist weit mehr als „mit dem ÖPNV in die Berge zu fahren“ oder „unseren Müll wieder mit ins Tal zu nehmen“.

Der Outdoor-Händler mit Filialen in Gmund und Holzkirchen will seinen Kunden den Durchblick leichter machen. Schon seit der Sommersaison 2020 sind nachhaltige Produkte im Onlineshop nicht nur sichtbarer, sondern auch leichter zu filtern und zu verstehen. Unter dem Projektnamen MUT, was für Mensch – Umwelt – Tier steht, können dort Angebote nach eben jenen Kategorien, sozialen, ökologischen und tierwohlbezogenen Aspekten, gefiltert werden. Genauso, wie man es von Filtern für Größe oder Farbe eines T-Shirts in Online-Shops kennt. Die Kategorisierung, die dann auf der Seite des jeweiligen Produkts weiter ausgeführt und begründet wird, führt zu ersten Antworten auf Fragen wie „Wo kommt mein Produkt her?“, „Mussten Tiere für meine neue Jacke leiden?“, „Trage ich mit meiner neuen Regenjacke etwa zur Verschmutzung des Planeten bei?“.

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Seit 2018 bietet Bergzeit Kundinnen und Kunden ein Erlebnis-Portal, in dem über 300 Touren, Kurse, Reisen und mehr angeboten werden. Die Guides sind darin geschult, Teilnehmenden einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und der Bergwelt zu vermitteln. .
Fotos: Bergzeit

Bergzeit setzt auf die Unternehmerische Gesellschafts- und Sozialverantwortung

„Mit MUT und der Kennzeichnung nachhaltiger Produkte reagieren wir zum einen auf die Nachfrage der Kunden nach Transparenz und Informationen“, erklärt Bergzeit-Geschäftsführer Martin Stolzenberger. „Zum anderen möchten wir die Hersteller, die ökologisch und sozial vorbildlich handeln, unterstützen und ihnen eine Plattform bieten.“ Dass man bei Bergzeit verstanden hat, dass es für tatsächliche Veränderung mehr braucht, als achtsame Kundinnen und Kunden, zeigt das Unternehmen, indem es schon seit vielen Jahren ein eigenes Team beschäftigt, dessen Aufgabenfeld die so genannte Corporate Social Responsibility (CSR) umfasst. Auf deutsch ist das die Unternehmerische Gesellschafts- oder auch Sozialverantwortung.

Dem Team dahinter steht Holger Cecco-Stark als Head of Projects & CSR voran. Er sagt: „Nachhaltigkeit bedeutet für uns Verantwortung. Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt mit unserem unternehmerischen Handeln zu übernehmen. Es genügt nicht, sich mit finanziellen Mitteln ein klimaneutrales Image zu erkaufen, wie es zurzeit sehr viele tun.“

Stattdessen sollen heute und in Zukunft ökologisch relevante Aspekte und auch menschliche Bedürfnisse in alle Unternehmensentscheidungen einfließen. „Daher haben wir an den grundlegenden Fundamenten des Unternehmens begonnen. Es ist wichtig, die eigene Umweltwirkung zu messen, um Veränderungen transparent belegen zu können. Nur so haben wir die Möglichkeit gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um immer besser zu werden.“

Regional produzierter Ökostrom

Konkret heißt das zum Beispiel: Die Standorte des Bergsportunternehmens werden mit regional produziertem Ökostrom versorgt. Schon vor einigen Jahren wurde beim Neubau des Unternehmens auf umweltschonende Materialen wie Schalldämmer aus Schurwolle und Hanf gesetzt. Versendet wird ausschließlich über klimaneutralen Versand mit den Partnern DHL und der Schweizer Post.

Holger Cecco-Stark ist sich sicher: „Mit unserem Umweltmanagement nach EMAS sind wir dabei Vorreiter in der Handelsbranche. Unser Ziel ist es, auch andere Unternehmen mit auf diesen ehrlichen Weg zu nehmen. Denn es ist wichtig, möglichst viele Menschen zu einem nachhaltigeren Leben zu motivieren und dabei zu unterstützen. Das gilt im privaten Umfeld, für unsere Mitarbeiter, aber auch unsere Kunden. Mit MUT haben wir einen ersten Schritt gemacht, den Kunden eine nachhaltigere Wahl zu ermöglichen.“

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