Er gilt als renommiertester Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel: der „Supermarkt des Jahres“. Andreas Prechtl hat den begehrten Titel nun nach Brannenburg geholt. Der dortige EDEKA-Frische- markt konnte die Expert*innenjury überzeugen und glänzte auch in der Kund*innenbefragung.
Fotos: PRECHTL
Die Bender-Brüder kicken als ehemalige Nationalspieler zwar inzwischen beim TSV Brannenburg, die deutsche Meisterschaft hat jetzt aber Unternehmer Andreas Prechtl in die Inntalgemeinde geholt. Sein Edeka-Markt wurde in der Kategorie „Selbstständige Lebensmittel-Einzelhändler bis 2.000 Quadratmeter“ zum „Supermarkt des Jahres 2023“ gekürt und gehört damit zu den Top-4-Einkaufsstätten für Lebensmittel in ganz Deutschland. Den “Oscar” im deutschen Lebensmittelhandel empfindet der Unternehmer als Ehre und Verpflichtung gleichermaßen: Es gelte, den Standard nicht nur zu halten, sondern stetig zu verbessern.
Auszeichnung wird seit 30 Jahren vergeben
Seit 30 Jahren wird die Auszeichnung vergeben. Der Wettbewerb gilt als anerkanntester und etabliertester im Lebensmitteleinzelhandel. Initiatoren sind das renommierte Branchenmagazin „Lebensmittel Praxis“ sowie Europas größte Food-Zeitschrift „Meine Familie & ich“. Um aufs Treppchen zu kommen, müssen die Bewerber*innen zunächst eine Expertenjury aus Handelsvertreter*innen überzeugen. Auf dem Prüfstand stehen Faktoren wie Wirtschaftlichkeit, Personalentwicklung, Sortiment, Einkaufsvergnügen und Kundenzufriedenheit. Die zwölf Finalisten erhalten einen Überraschungsbesuch der Redaktion von „Lebensmittel Praxis“. Darüber hinaus führt ein unabhängiges Marktforschungsinstitut vor Ort unangekündigt eine Verbraucherbefragung durch. Die Kund*innen sollen ihren Einkauf unter anderem anhand von Punkten wie Frische, Angebotsvielfalt oder Kundenfreundlichkeit bewerten. Zu guter Letzt gilt es am Tag der Auszeichnung ein finales Interview vor der Fachjury zu bestehen.
In Brannenburg waren die Expert*innen schon bei der Ankunft begeistert. Kein Wunder, das großzügige Areal wirkt mit der üppigen Bepflanzung und zahlreichen Sitzgelegenheiten fast wie eine Parkanlage. Der gute Eindruck setzt sich im Laden fort. Prechtls haben einen ehemaligen Mulistall aus den 1930er-Jahren ebenso liebevoll wie aufwendig restauriert. Besonders der originale Sichtdachstuhl aus Holz mit der imposanten Pendelbeleuchtung fällt ins Auge. Die enorme Höhe der Decke lässt ein Gefühl von Offenheit und Weite entstehen.
Doch nicht nur optisch weiß der Markt zu überzeugen! Auch das Sortiment kann sich sehen lassen: „Mit über 26.000 verschiedenen Artikeln bieten wir ein überdurchschnittlich großes Sortiment.“ Und obwohl der Anteil an Bio- und veganen Produkten mit über 10 sowie mit fast 20 Prozent an regionalen Produkten in der Bedienungsabteilung bereits vergleichsweise hoch sei, werde hier noch weiter ausgebaut, so Prechtl.
„Hier geht‘s mir gut“ – so lautet bekanntlich der Slogan der vier Prechtl-Märkte. Was die Jury ebenfalls beeindruckte, war die Interpretation in Brannenburg, die sich bewusst nicht nur an Kundschaft richtet. „Die Mitarbeiterführung und -qualifikation ist vorbildlich und geht über die Vermittlung von Fachwissen weit hinaus“, lobte die Jury. Obwohl es ein Traditionsunternehmen ist, glänzt auch der EDEKA-Markt in Brannenburg mit enormer Innovationsfreude. Andreas Prechtl kann zu Recht stolz auf Errungenschaften im digitalen Bereich blicken, die Kund*innen und Mitarbeiter*innen das Einkaufen beziehungsweise die tägliche Arbeit erleichtern.
Regionale Erzeuger kennenlernen
Dazu zählen unter anderem eine digitale Preisauszeichnung, die besser lesbar ist, oder sogenannte „Self-Check-Out Kassen“ für einen schnellen Einkauf mit wenigen Artikeln. „Zusätzlich bieten wir einen Weinprobierautomat (Vinothek) sowie TV-Displays mit Angeboten und Eigenwerbung. Und für eine schnellere firmeninterne Kommunikation verwenden wir bereits seit zwei Jahren unsere eigene Prechtl-App. So können alle unsere 400 Mitarbeiter*nen unkompliziert untereinander Informationen austauschen“, erzählt Andreas Prechtl.
Zu den weniger offensichtlichen Highlights im Markt zählen die Wärmerückgewinnungs-Anlage und eine CO2-Kühlanlage, die ein natürliches und damit absolut umweltfreundliches Kältemittel verwendet. „Die Abwärme der Kühlanlage nutzen wir zur Beheizung des Marktes. Damit verbrauchen wir, wenn überhaupt, nur an besonders kalten Wintertagen Gas.“ Nach Fertigstellung der Ampelanlage an der Hauptstraße soll im kommenden Jahr neben der Zufahrt zu den Parkplätzen eine Blumenwiese entstehen. Auch ein kleines Windrad auf dem Dach ist geplant und wartet nur noch auf die Zustimmung seitens der Planungsbehörden. Wenn Prechtls so weitermachen, dürfte das nicht die letzte Auszeichnung gewesen sein. Zumal der Standort in Bad Aibling derzeit einen kompletten „Relaunch“ erfährt. Man darf gespannt sein.